PolitikHaben wir es mit der Politischen Korrektheit übertrieben?
Moderator der DebatteMax ThollRedakteur
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Max Tholl ist Redakteur im Ressort Meinung/Causa.
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Stand der Debatte
Populisten werfen den etablierten Medien und Politikern vor, einen politisch-korrekten Diskurs geprägt zu haben, der einem verbietet zu reden, wie es einem passt. Das bekannte "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" der Populisten findet reichlich Anklang bei den Wählern und selbst Politiker wie Sigmar Gabriel oder Winfried Kretschmann fragen mittlerweile, ob man mit gewissen Sprechtabus nicht den Populisten in die Karten spielt. Wir fragen: Haben wir es mit der Politischen Korrektheit übertrieben?
In Büchern wie Robinson Crusoe und Winnetou wird rassistische Sprache verwendet und Menschen das Menschsein abgesprochen. Wir müssen uns Fehler eingestehen und rassistische Sprache aufgeben.
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von Gesine Agena - Politikerin
Bündnis 90/Die Grünen
Politische Sprache beeinflusst unser Handeln. Deshalb soll etwa eine Sprache verwendet werden, die Minderheiten einschließt und niemanden diskriminiert. Die Forderung für weniger politische Korrektheit kommt nur von denjenigen, die selbst nie diskriminiert werden.
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Politische Korrektheit grenzt Menschen aus, die sich bestimmten Sprachcodes nicht anpassen. In einer pluralen Gesellschaft müssen aber auch Meinungen zugelassen werden, die nur schwer tolerierbar sind.
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von Norbert Bolz - Medienwissenschaftler
Technische Universität Berlin
Unter dem Deckmantel der Politischen Korrektheit wird die Meinung an die Moral gebunden. Damit wird die Gesellschaft zum Opfer eines politisch motivierten "Tugendterrors".
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Unsere Sprache darf sich an politischer Korrektheit orientieren. Aber die Sprache nimmt Schaden, wenn in der Öffentlichkeit einzelne Wörter grundlos verteufelt werden.
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Wenn Drohungen und Sanktionen in der Politik und Wirtschaft nicht greifen, bleibt oft nur noch das öffentliche Anprangern als letztes Druckmittel übrig, meint Jennifer Jacquet. Im Interview erklärt sie, wie Scham die Politik verbessern kann, aber der Gesellschaft schadet.
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