Moderator der DebatteHans MonathKorrespondent im Parlamentsbüro des Tagesspiegels
Expertise:
Hans Monath ist Korrespondent im Parlamentsbüro des Tagesspiegels. Seine journalistische Karriere begann er beim Südkurier und setzte sie bei der Badischen Zeitung, der taz und beim Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt Hamburg fort.
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Stand der Debatte
4.3.2016 - Mit der Flüchtlingskrise ist die strategische Bedeutung der Türkei für Europa noch einmal gewachsen. In Angela Merkels Strategie zur Bewältigung des Zuzugs von Flüchtlingen und Migranten nimmt das Land eine zentrale Rolle ein. Gleichzeitig entfernt sich die Türkei unter Präsident Erdogan immer stärker von freiheitlichen Grundwerten. Kurz vor dem EU-Türkei-Gipfel am 7. März starten wir eine Debatte zur europäischen Türkeipolitik. Kann die Türkei Europa ein verlässlicher Partner sein? Ist es richtig, dem Land eine derart zentrale Rolle zu geben? Geben Deutschland und die Europäer damit politischen Spielraum auf - etwa, um Druck in der Kurdenfrage auszuüben? Und wie wird sich das neue außenpolitische Gewicht der Türkei innenpolitisch auswirken?
von Kerem Öktem - Stellvertretender Direktor des Zentrums für Südosteuropastudien
Universität Graz
Nie war ein Beitrittskandidat so weit von demokratischen Grundsätzen entfernt wie jetzt die Türkei, sagt Kerem Öktem. Doch Deutschland und die EU sind gegenüber Erdogan nicht machtlos.
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von Özcan Mutlu - Mitglied des Bundestages
Bündnis 90/Die Grünen
Beziehungsstatus: Es ist kompliziert! Die EU muss in der Türkei die richtigen Leute stärken, diejenigen, die sich für die Demokratie einsetzen. Die gibt es. Und sie werden immer wichtiger. Denn nur eine demokratische Türkei wird Europa nicht gefährlich.
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von Niels Annen - Außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der
SPD
Eine enge Kooperation in der Flüchtlingskrise mit der Türkei bleibt richtig. Aber sie muss die Probleme beim Namen nennen, sagt der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag.
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von Ludwig Schulz - Politikwissenschaftler und Vorstandsmitglied
MEIA Research
Auf den Brüsseler Gipfeltreffen geht es nicht nur um das Management der Flüchtlingskrise. Es geht auch um ein Europa in der Identitätskrise und um die alte Frage, ob die Türkei mitspielen darf
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von Günter Seufert - Wissenschaftler und Journalist
Stiftung Wissenschaft und Politik
Brüssel sollte Ankara bei der Visafreiheit und einem beschleunigten Beitrittsprozess entgegenkommen. Was die Details der türkischen Pläne zur Flüchtlingsfrage angeht, ist indes Vorsicht geboten.
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von Kerem Öktem - Stellvertretender Direktor des Zentrums für Südosteuropastudien
Universität Graz
Die EU gibt sich aus Angst vor den Islamfeinden und Populisten zu Hause einer falschen Türkeipolitik hin. Die Europäer stärken Erdogan und schaden damit der Türkei - und den eigenen Werten. Dabei gibt es Alternativen.
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von Sevim Dagdelen - Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Auswärtigen Ausschuss
Die Linke
Die Bundesregierung will die Türkei zu einem Bollwerk gegen Schutzsuchende machen - und im Gegenzug über die Verbrechen Erdogans schweigen, schreibt Sevim Dagdelen (Die Linke).
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Die Türkei hat weder die wirtschaftliche Kraft die Flüchtlinge zu integrieren, noch ist der türkische Staat offen für eine ethnisch diverse Gesellschaft. Die EU wird die Türkei massiv mit Geld unterstützen müssen - und ihr eine signifikante Zahl von Flüchtlingen abnehmen müssen, sagt der Leiter des Istanbuler Büros der Heinrich Böll Stiftung.
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von Norbert Röttgen - Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags
CDU
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Norbert Röttgen, warnt vor zu großen Erwartungen der Europäer an schnelle Erfolge in der Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingskrise. Für die Türkei sei die Flüchtlingsbewegung ein Machtinstrument. Erdogan werde es nutzen, nicht verkaufen, sagt Röttgen. Dennoch sieht er Chancen für eine strategische Partnerschaft.
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von Gülistan Gürbey - Politikwissenschaftlerin
Freie Universität Berlin
Die EU und Deutschland meiden derzeit Kritik an der Türkei, um die Kooperation in der Flüchtlingsfrage nicht zu gefährden, sagt die Politologin Gülistan Gürbey. Sie gefährden damit ihre demokratiepolitischen Werte - und schaffen Erdogan neue Spielräume zur Durchsetzung seiner innen- und außenpolitischen Ziele.
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