PolitikDeutschtürken: Wie viel Loyalität zu Erdogan darf sein?
Moderator der DebatteMax ThollRedakteur
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Max Tholl ist Redakteur im Ressort Meinung/Causa.
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Stand der Debatte
Die Mehrheit der Deutschtürken hat beim Verfassungsreferendum den Kurs von Erdogan unterstützt. Welche Schlussfolgerungen kann man hieraus ziehen? Gibt es eine starke Loyalität gegenüber Erdogan? Ist diese mit dem deutschen Demokratieverständnis vereinbar?
Der deutsche Staat lässt die Ghettoisierung in den Städten und Diskriminierung in der Bildung und Arbeitswelt zu und konditioniert somit die mangelhafte Integration. Das türkische Referendum hat dies schmerzhaft deutlich gemacht.
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von Stephan Mayer - Innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag
CSU
Viele Deutsch-Türken haben sich bei der Wahl für ein diktatorisches Präsidialsystem ausgesprochen. Als Konsequenz brauchen wir klare Bekenntnisse der Türkeistämmigen für den Rechtsstaat, strenge Regeln beim Doppelpass und den sofortigen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.
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Der Begriff Leitkultur richtet sich in erster Linie gegen Einwanderer und verhindert eine erfolgreiche Integration. Wir brauchen keine Leitkultur, unsere demokratische Werte sind bereits alle im Grundgesetz verankert - und gegen die verstoßen auch öfters deutsche Wähler.
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von Said Rezek - Politikwissenschaftler, Referent und freier Journalist
Die wahlberechtigten Deutschtürken haben beim Referendum nicht rational, sondern emotional entschieden. Nicht die Inhalte, sondern die Person Erdogan stand im Mittelpunkt. Das Votum ist nur ein Symptom. Die Ursachen liegen tiefer begraben.
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von Gökay Sofuoglu - Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland
Deutschland braucht ein neues Selbstverständnis, ein Leitbild, hinter dem sich die Menschen gerne versammeln möchten und das der veränderten Realität in einer pluralistischen Republik gerecht wird. Ansonsten stehen die Türen für Populisten wie Erdogan weit offen.
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Das türkische Verfassungsreferendum hat gezeigt, dass die Integrationsdebatte an den Menschen vorbei geführt wird. Stattdessen wird nun in Deutschland die Dämonisierung der Andersdenkenden betrieben, die in der Türkei angeprangert wird. Wie scheinheilig.
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Ein Teil der Deutschtürken identifiziert sich stärker mit der Türkei als uns lieb ist. Die Antwort darauf kann nur mehr Emanzipation lauten. Menschen, die mit ihrem Körper hier leben, dürfen mit ihrem Geist nicht im vorletzten Jahrhundert ihrer alten Heimat hängen.
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Eine Mehrheit der türkischen Wähler haben sich in Deutschland für Erdogans Kurs entschieden. Daraus darf nicht geschlussfolgert werden, dass alle Deutschtürken sich eher zur Türkei als zu Deutschland bekennen oder die doppelte Staatsbürgerschaft hinterfragt gehört.
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