Andreas Richter hat lange für den Tagesspiegel geschrieben, war Gastprofessor im Bereich Kulturjournalimus an der UdK Berlin, hat an der Komischen Oper Berlin gearbeitet, war Direktor des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin und Intendant des Mahler Chamber Orchestra. Heute ist er als Berater tätig, leitet ein eigenes Unternehmen und engagiert sich in der Stiftung Zukunft Berlin. In der Stiftung verantwortet er das "Forum Zukunft Kultur".
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Stand der Debatte
Das Kulturforum ist ein öder Ort. Von der Rand- und Mauerlage ist es ins Zentrum Berlins gerückt. Dennoch ist es in den 26 Jahren nach dem Mauerfall nicht gelungen, das Kulturforum wirklich zu einem Forum werden zu lassen: zu einem Ort des Diskurses, der Interaktion zwischen Kunst und Publikum, einem Ort mit Aufenthaltsqualität. Mit Mitteln des Bundes kann dort nun ein Museum der Moderne entstehen - der Vorwettbewerb der Architekten ist abgeschlossen, zehn Entwürfe sind prämiert und die zweite Runde wird vorbereitet. Wird das den Ort ändern? Wie kann die Chance der Vollendung oder Weiterentwicklung des Kulturforums genutzt werden - auch jenseits von Bauten?
Die beste Lösung wäre es, die Potsdamer Straße unter die Erde zu bringen, sagt der Rüdger Kruse. Doch es gibt auch viel, was sich jetzt sofort oder in naher Zukunft tun ließe, um den Ort zu beleben. Hier erklärt Kruse, was das ist - und warum Kamele nicht für das Kulturforum geeignet sind.
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Ziel jeder Weiterentwicklung des Kulturforums ist es, die öffentlichen Räume nicht als Anhängsel, sondern als Anziehungspunkt zu begreifen. Das muss der Museumsneubau an dieser schwierigen, verkehrsumtosten Adresse leisten. Darum geht es in erster Linie. Nicht um Cafés.
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von Antje Kapek - Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Stadtentwicklung
Bündnis 90/Die Grünen
Am Berliner Kulturforum könnte etwas Einzigartiges entstehen: eine zweite Museumsinsel mit internationaler Strahlkraft. Aber dafür müssen jetzt entscheidende Veränderungen angegangen werden.
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von Hans Stimmann - ehemals Senatsbaudirektor von Berlin
Die Entscheidung, am Kulturforum ein "Museum des 20. Jahrhunderts" zu bauen, steht im Widerspruch zur letzten Planung des Berliner Senats von 2011 und beinhaltet zudem den endgültigen Abschied von der Idee Scharouns, der am Forum mit dem Senatsgästehaus ausdrücklich keine museale Nutzung vorsah. Das jetzt ausgewählte Grundstück ist aber keine ordinäre Baulücke im Scharoun-Plan, in die man nach Paragraph 34 ein weiteres Museum einfügen kann. Was die Politik sich für das Leben in den öffentlichen Räumen des Kulturforums vorstellt, ist weiterhin völlig offen.
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von Wilfried Wang - Architekt und Publizist
University of Texas
Das Kulturforum schreckt vor allem durch seinen öden, anti-urbanen Charakter ab. Was fehlt, ist die Einladung an die Menschen, sich zu nähern. Das erreicht man eher mit vielen kleinen Cafés und Läden als mit einem weiteren Museumsbau.
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Bei den Plänen für das Kulturforum müssen vor allem die Verkehrsanlagen neu gedacht werden, damit der Ort attraktiver sowie sichtbarer und für Fußgänger besser erreichbar wird: Der Kfz-Verkehr auf der Potsdamer Straße sollte vermindert, Parkplätze an den Potsdamer Platz verbannt werden. Ein Blick auf den Verkehr rund um das Kulturforum in seinem städtebaulichen Kontext
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Die Baustellenphase des Kulturforums sollte kreativ genutzt werden, um für den neuen Umgang mit diesem öffentlichen Raum zu proben, sagt der Architekt Bernhard Schneider.
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Das Kulturforum braucht eine Architektur, die Selbstbewusstsein mit Respekt vor dem Bestehenden verbindet, sagt Hermann Parzinger. Und sie muss den Anforderungen moderner Museen genügen.
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