Tilmann Warnecke ist Redakteur im Ressort Wissen des Tagesspiegels und schreibt hauptsächlich über Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Er betreut zudem den Queerspiegel, den LGBTI-Blog auf tagesspiegel.de.
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Stand der Debatte
Überraschend hat sich der Kandidat für das Amt des Präsidenten der Berliner Humboldt-Universität, der Würzburger Mediziner Martin Lohse, aus dem Verfahren zurückgezogen. Auch andernorts in Deutschland haben Universitäten Schwierigkeiten, Kandidaten zu finden, zu halten oder sich auf Kandidaten zu einigen. Wir fragen: Sind Universitäten heute noch regierbar? Was muss der ideale Präsident einer modernen Universität können? Wie mächtig darf die Präsidentin oder der Präsident sein? Welche Rolle spielen Hochschulräte, Gremien - und die Politik? Eine Debatte, angestoßen und moderiert von den Wissen-Redakteur_innen Amory Burchard und Tilmann Warnecke.
von RefRat der HU - Referent_innenRat der Humboldt-Universität zu Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin
Die Probleme im deutschen Unisystem kommen nicht von der demokratischen Mitbestimmung, sondern von den falschen Anreizen und strukturellen Ungleichgewichten, die dessen Finanzierung kennzeichnen, sagen die Studierendenvertreter der HU.
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Ohne eine gut organisierte Verwaltung und ein wirkliches Wissenschaftsmanagement werden wesentliche Unterstützungsleistungen für die Wissenschaft nicht optimal bereitgestellt, sagen Dieter Kaufmann und Ulrike Gutheil für die Kanzler/innen der Universitäten.
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von Christian Thomsen - Professor für Festkörperphysik
Technische Universität Berlin
Aufgabe der Uni-Leitung ist es, ein möglichst gutes Auftreten der Universität als Ganzes sicherzustellen. Besonders wichtig ist ein gutes Team im Präsidium, sagt TU-Präsident Christian Thomsen.
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von Wolf Wagner - Professor für Sozialwissenschaften an der FH Erfurt im Ruhestand
Im Prinzip sind Hochschulen unregierbar, sagt Wolf Wagner, ehemaliger Rektor der FH Erfurt. Steuern lassen sie sich nur durch Verführung oder äußeren Druck.
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von George Turner - Wissenschaftssenator von Berlin a. D.
Das Ziel des "Unternehmens Universität" interessiert Professoren nur in zweiter Linie. Den idealen Hochschulleiter gibt es da nicht, sagt der Hochschulexperte und Tagesspiegel-Kolumnist George Turner.
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von Christiane Gaehtgens - Hochschulberaterin, Projektmanagerin
German Marshall Fund (GMF)
Leitung von modernen Universitäten verlangt vor allem Managementkompetenz, taktisches Geschick, finanzpolitisches Know-how und politisches Gewicht, sagt Bildungsexpertin Christiane Gaehtgens.
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von Bernhard Kempen - Professor für Staatsrecht
Deutscher Hochschulverband
Die missglückte Präsidentensuche an der HU erregt Aufsehen. Sind Unis etwa unregierbar? Klar ist: Präsidenten brauchen Taktgefühl, sagt Bernhard Kempen, Chef des Hochschulverbands.
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von Dagmar Simon - Wissenschaftlerin
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Der Fall Martin Lohse an der Humboldt-Uni verweist auf deutsche Defizite beim modernen Hochschulmanagement, sagt die Hochschulforscherin Dagmar Simon vom WZB.
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von Margret Wintermantel - Präsidentin des DAAD
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Wollen Präsidenten ihre Universität nach vorne bringen, müssen sie vor allem die Mitglieder ihrer Hochschule einbinden, sagt Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD.
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Universitäten stehen unter einem enormen Druck, sich zu wandeln. Leiten kann man sie nur nach dem Prinzip der wissenschaftlichen Teamarbeit, sagt Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft in Berlin.
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von Barbara Ischinger - Romanistin, Afrikanistin, Historikerin
Humboldt-Universität zu Berlin
Deutschland, USA, Chile, Großbritannien, Ungarn: Die Diskussion um die "Governance"-Strukturen von Unis erreicht weltweit einen neuen Höhepunkt. Entscheidend ist ihre gesellschaftliche Aufgabe, sagt Ex-HU-Vize Barbara Ischinger.
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von Sijbolt Noorda - Professor für Theologie
Universiteit van Amsterdam
Eine Universität kann nicht hierarchisch geführt werden. In Deutschland verkompliziert einiges die Regierbarkeit von Unis - so mangelt es ihnen an Teamgeist, sagt Sijbolt Noorda, Ex-Präsident der Uni Amsterdam.
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von Christoph Markschies - Professor für Ältere Kirchengeschichte
Humboldt-Universität zu Berlin
Wer heute eine Universität leitet, muss vor allem Mehrheiten beschaffen und Kompromisse finden, schreibt der Kirchenhistoriker und ehemalige HU-Präsident Christoph Markschies.
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von Peer Pasternack - Hochschulforscher
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Universität Halle-Wittenberg
Hochschulleitungen stecken in einer Sandwichposition zwischen obstruktiven Wissenschaftlern und dem "double talk" der Politik, sagt der Hochschulforscher Peer Pasternack.
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von Gabriele Metzler - Professorin für die Geschichte Westeuropas
Nicht durch „Regierung“ von oben, nicht durch „Blockade“ von unten können Universitäten gestaltet werden. Auf die akademische Selbstverwaltung kommt es an: Mit Vernunft und Augenmaß, sagt HU-Historikerin Gabriele Metzler.
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von Ulf Pallme König - Ehemaliger Kanzler an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldo
Universität Düsseldorf
Die Hochschulverwaltung in Person des Kanzlers muss Wissenschaft möglich machen - argumeniert der ehemalige Kanzler der Universität Düsseldorf.
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von Horst Hippler - Professor für Physikalische Chemie, Präsident
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Der Präsident einer Hochschule braucht ein starkes Mandat und den Auftrag, zu moderieren - aber auch Raum für Autorität, sagt Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz.
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von Peter-André Alt - Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft, Präsident
Freie Universität Berlin
Uni-Präsidenten müssen vor allem auf die Kraft der Überzeugung setzen - und die Gremien möglichst umfänglich an Wissen teilhaben lassen, sagt Peter-André Alt, Präsident der FU Berlin.
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