GesellschaftWie verändert die "filter bubble" die Politik?
Moderator der DebatteMax ThollRedakteur
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Max Tholl ist Redakteur im Ressort Meinung/Causa.
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Stand der Debatte
Nach der Wahl von Donald Trump und dem Brexit wird sie von vielen Seiten für den Erfolg der Populisten verantwortlich gemacht: die "filter bubble". Der Begriff stammt von dem Internetaktivisten Eli Pariser. Er bezeichnet damit das Phänomen, dass die Algorithmen von Google oder Facebook den Nutzern vor allem Informationen anzeigen, die ihrem Standpunkt entsprechen - und sie so in ihrem Weltbild bestärken. Doch blieben die politischen Lager nicht immer schon in ihren eigenen Lagern und ließen dort nur die eigene Meinung zu? Ist die "filter bubble" wirklich eine neue Entwicklung? Und können die Parteien sie durch Social-Media-Strategien und Big Data - Massendatenanalyse - verstärken? Wie mächtig ist sie und wie bringen wir sie zum Platzen?
Das Misstrauen gegen die journalistischen Informationsanbieter birgt eine große Gefahr. In sozialen Netzwerken können zu viele Nutzer nicht zwischen Wahrheit und Falschmeldung unterscheiden.
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von Helen Margetts - Politikwissenschaftler
University of Oxford
Die sozialen Medien ermöglichen denen eine unkomplizierte politische Teilhabe, die bisher kein Interesse daran gezeigt haben. Leider öffnen sie auch die Tore für Populismus und Fake-News im Netz.
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Ich war naiv, sagt unser Autor Yannick Haan, der einst zu jenen gehörte, die mit dem Internet eine neue Blütezeit der Demokratie anbrechen sahen - und erklärt, warum Big Data Politik trotzdem nicht ersetzen wird.
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Filterblasen und Fake News können unsere Gesellschaft verbessern, wenn wir richtig mit ihnen umgehen, meint Harvard-Philosoph David Weinberger. Im Interview erklärt er wieso Facebook nicht am Gemeinwohl interessiert und unser Verstand eine permanente Echokammer ist.
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Filterblasen sind kaum regulierbar und nur schwer zu verhindern. Das wahre Problem liegt aber auch nicht bei ihnen, sondern bei uns Menschen. Hier müssen Politik und Bürger aktiv werden.
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Das Unternehmen Cambridge Analytica behauptet, Trump an die Macht gebracht zu haben - indem es die Menschen anhand ihrer Social-Media-Profile psycho-kategorisiert und gezielt mit politischen Botschaften bespielt. Doch schon das psychologische Modell dahinter ist umstritten.
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Die Filterblase wird für viele politische Probleme schuldig gemacht. Doch bei der ausschließlichen Suche nach der Lösung gesellschaftlicher Probleme im technischen Design von Kommunikationsmitteln läuft man Gefahr, wahrscheinlichere Ursachen aus dem Blick zu verlieren.
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von Lutz Meyer - Kampagnenexperte, Gründer
Fullberry
Viele Big-Data-Versprechen hält der Kampagnen-Experte Lutz Meyer für übertrieben. Doch auch in Deutschland seien mit Hilfe von Facebook datengetriebene Wahlkämpfe möglich. Die etablierten Parteien müssten hier aufholen, meint er - um den Populisten nicht das Feld zu überlassen
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von Stephan Humer - Soziologe und Gründer des
NTF - Netzwerk Terrorismusforschung
Die Filterblase gilt heute vielen als Alternativenvernichter, Inhaltekiller oder Populismusbeschleuniger. Das ist schlichter Unsinn. Nie war es einfacher von anderen Meinungen überzeugt zu werden.
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