GesellschaftWas tun gegen die Glaubwürdigkeitskrise der Medien?
Moderatorin der DebatteAnna SauerbreyRessortleiterin Causa/Meinung
Expertise:
Dr. Anna Sauerbrey leitet das Ressort Causa/Meinung des Tagesspiegels.
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Stand der Debatte
Umfragen zufolge hat eine Mehrheit der Deutschen wenig oder gar kein Vertrauen in die Medien. Die Flüchtlingskrise hat das Gefühl vieler Bürger, nicht richtig oder nicht vollständig informiert zu werden, offenbar verstärkt. Wie kam es zu dieser Glaubwürdigkeitskrise der Medien? Und was können die Medien tun, um verlorenes Vertrauen zurückgewinnen? Die Tagesspiegel-Redaktion diskutiert darüber am 7. Dezember 2015 mit einem kleinen Kreis von Medienmachern, Medienkritikern und Wissenschaftlern beim ersten CAUSA-Redaktionsworkshop in den Räumen des Tagesspiegels diskutiert, diese und weitere Experten tauschen sich auf CAUSA auch schriftlich aus.
von Hans-Peter Friedrich - Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Bundestag
ARD und ZDF werden für Aufgaben finanziert, die private Medien so nicht leisten können, schreibt der frühere Bundesinnenminister. Deshalb ist die Kritik umso schärfer, wenn sie dem Anspruch nicht gerecht werden.
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von Günter Bentele - Professor für Öffentlichkeitsarbeit/PR Uni Leipzig und Vorsitzen
Deutscher Rat für Public Relations (DRPR)
Die Glaubwürdigkeitskrise hat nicht erst jetzt begonnen, sondern schon in den sechziger und siebziger Jahren. Auch einige der Gegenmittel sind längst erfunden.
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Medienskepsis bedeutet zuerst Skepsis gegenüber Autoritäten - und das ist Ausdruck einer demokratischen Grundhaltung. Erst, wenn auch die Leser immun gegen eine Vielfalt von Meinungen werden, wird es gefährlich.
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von Bernhard Pörksen - Professor für Medienwissenschaft am
Institut für Medienwissenschaft der Eberhard Karls-Universität Tübingen
Vertrauen zurückzugewinnen ist schwierig. Medienmacher müssen den Dialog suchen, wo es sich lohnt - und dagegenhalten, wo rechtsradikale Verschwörungstheoretiker manipulieren.
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von Fritz Wolf - Medienjournalist, Autor der Studie "Wir sind das Publikum! Autor
Medien berichten zu stark über Themen, die die Politik vorgibt. Das Misstrauen gegenüber der Politik verbinden sich mit dem Misstrauen gegenüber den Medien.
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von Dieter Rucht - Soziologe
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Die Gründe für das Misstrauen in die Medien sind vielfältig, doch der Rückzug auf isolierte Kommunikationsinseln im Internet und das Meiden von Qualitätsmedien sind eine gewichtige Ursache.
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von Wolfgang Herles - Fernsehjournalist, Autor von "Die Gefallsüchtigen"
Die Glaubwürdigkeit der Medien schwindet. Hauptursache ist Gefallsucht. Die Kultur des „Gefällt mir“ kommt aus der Angst vor dem Markt. Mit dem Netz sind vor allem die Printmedien in die ökonomische Krise geraten. Konformismus und Anpassung an den Mainstream sind jedoch die falschen Antworten. Mit der Glaubwürdigkeit der Medien schwindet die Fähigkeit der Gesellschaft, Herausforderungen zu meistern. Darunter leidet auch das Vertrauen in die Demokratie.
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