GesellschaftWas Frauen fordern: Unser Deutschland in 10 Jahren
Moderator der DebatteStephan-Andreas CasdorffChefredakteur
Expertise:
Seine journalistische Laufbahn begann Stephan-Andreas Casdorff beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999 schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die Redaktion.
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Stand der Debatte
Seit Anfang 2016 gilt in Deutschland eine gesetzliche Frauenquote in den Aufsichtsräten von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen. Etwa 3500 weitere Unternehmen in Deutschland müssen nach dem Gesetz von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) Zielgrößen für den Frauenanteil in den Managementetagen festlegen und öffentlich über das Erreichen oder Nicht-Erreichen ihrer Ziele berichten. Zum 30. September 2015 mussten sie sich dazu selbst Fristen setzen. Ein Jahr danach hat sich einiges getan: Mitte des Jahres erfüllte etwa die Hälfte der DAX-Unternehmen die gesetzliche Vorgabe. Aber vieles bewegt sich eben auch nicht. Der Tagesspiegel hat auf Initiative von Katrin Spies, Verkaufsleitung Rubriken, und Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff Spitzenfrauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur Debatte in die Tagesspiegel-Redaktionsräume eingeladen. Was muss passieren, damit mehr Frauen in Führungspositionen kommen? Wie kann Chancengleichheit im Beruf, aber auch darüber hinaus erreicht werden? Was fordern Spitzenfrauen für Deutschland in 10 Jahren? Wir dokumentieren an dieser Stelle die Debatte. Alle Beiträge erscheinen auch in einer Tagesspiegel-Sonderbeilage am 3. Oktober.
In Europa sind wir verpflichtet, den Unterdrückten und Verfolgten beizustehen. Wir können uns nicht länger aus der Verantwortung ziehen. Weder in den brutalen Kriegsszenarien anderer Länder, noch darin weiter aktiv für eine weltweite Gleichberechtigung zu kämpfen.
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Frauen müssen in Digitalisierung und Technologie mehr mitwirken! Angelika Huber-Straßer wünscht sich für 2026 mehr Gründerinnen von Start-ups. Frauen und Mädchen dürfen es nicht versäumen die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.
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von Kristina Jahn - Geschäftsführerin, Conwert Immobilienverwaltung GmbH
Kristina Jahn hofft, dass man in zehn Jahren die Diskussion um die Frauenquote belächelt. Die Gleichstellung muss als gesamtgesellschaftliche Sache anerkannt und die Notwendigkeit von ausgeglichenen Führungsteams gesehen werden.
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von Sabine Kunst - Präsidentin
Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Sabine Kunst gibt Einblick in die Frauenförderung an der Humboldt-Universität: Frauen werden darin unterstützt selbstbewusst in neue Berufsfelder einzusteigen, Chancen zu ergreifen, Verantwortung zu übernehmen und sich in Netzwerken auszutauschen.
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von Elke Holst - Forschungsdirektorin
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Leider herrschen traditionelle Geschlechterrollen immer noch vor: Das muss sich ändern! Dr. Elke Holst fordert gesellschaftliche, staatliche und betriebliche Rahmenbedingungen für das Aufbrechen der Geschlechterordnung.
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Die Frauenquote hat sich bisher positiv ausgewirkt und ist notwendig für eine globalisierte Wirtschaft. Allerdings muss sich neben den Zahlen auch die Unternehmenskultur entscheidend ändern, damit die von FidAR erwünschte Gleichstellung erreicht wird.
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Chancengleichheit im Beruf ist kein reines Frauenthema, sagt Aletta Gräfin von Hardenberg und nimmt die Wirtschaft in die Pflicht: Angebote zur Work-Life-Balance, wie Mentoring-Programme und Coachings, tragen zu einer neuen Unternehmenskultur bei. Davon profitieren Männer und Frauen gleichermaßen.
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Frauen müssen umdenken: Sie sollten Stereotypen mit Lockerheit, Schlagfertigkeit und Selbstironie begegnen. Stefanie Salata ist optimistisch, dass die Grundvoraussetzungen für die Gleichberechtigung da sind.
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Die Vorsitzende der finnischen Botschaft gibt Einblick in die Geschlechtergleichberechtigung in Finnland, welches in diesem Aspekt als sehr fortschrittlich gilt. Dort gibt es z.B. seit 1995 eine Frauen- und Männerquote in staatlichen Gremien. Trotzdem muss noch einiges getan werden!
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Selbst, wenn das geltende Scheidungsrecht nicht von den Frauen fordern würde, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, so wird es doch Zeit für die nächsten Schritte auf dem Weg nach oben. Nutzt die Chancen und Fähigkeiten, die ihr habt. "Think big!", ruft daher Jutta Falke-Ischinger den Frauen zu.
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von Jule Specht - Persönlichkeitspsychologin
Freie Universität Berlin
Mit größerer Selbstverständlichkeit für mehr Vielfalt! Das ist der Wunsch von Jun.-Prof. Jule Specht für unsere Gesellschaft in zehn Jahren. Denn Lebenswege sind so vielfältig wie die Menschen, die sie gehen.
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von Cornelia Möhring - Mitglied des Deutschen Bundestags, frauenpolitische Sprecherin
Die Linke
Zur Gleichstellung von Männern und Frauen benötigen wir einen höheren Mindestlohn, eine gute soziale Infrastruktur, eine Aufwertung frauentypischer Berufe und das Durchbrechen der alten Glasdecke durch verbindliche Frauenquoten sowie eine Umverteilung von Arbeit und Zeit zwischen den Geschlechtern.
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von Nicola Beer - Generalsekretärin, Landtagsabgeordnete
FDP
Nicola Beer beleuchtet die Möglichkeiten, die sich vor allem für Frauen und ihre Gleichstellung mit einer fortschreitenden Digitalisierung eröffnen. Deutschland braucht einen Mentalitätswechsel, in dem Frauen die Vorreiterinnen sein sollten.
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von Dagmar Reim - Leiterin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
Frauen haben einen elementaren Mangel an Selbstvertrauen und viele Selbstzweifel, wenn es darum geht, Führungspositionen zu besetzen, was die von Medien verbreiteten Stereotypen unterstützen. Es braucht mehr Frauen, die zugreifen und Verantwortung übernehmen.
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Das Problem der Rentenlücke muss gelöst werden: Es ist eine neue Verteilung der Arbeitszeiten während des ganzen Lebens nötig. Dazu muss Hausarbeit und Erwerbsarbeit von Frauen und Männern geteilt werden.
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von Tanja Wielgoß - Vorstandsvorsitzende
Berliner Stadtreinigungsbetriebe
Bis zur vollständigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist es noch ein weiter Weg: Denn dabei geht es nicht nur um die Gleichstellung von Frauen gegenüber Männern im Berufsleben, sondern auch um die von Männern gegenüber Frauen im Privatleben und in der Familie, sagt Tanja Wiegoß.
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von Aygül Özkan - Geschäftsführerin
Deutsche Bank Kredit Service GmbH
Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauchen wir flexible Arbeitsmodelle, leistungsfähige Netzwerke und den Mut, alte Zöpfe abzuschneiden. „Arbeiten 4.0“ könnte zum Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Wirtschaft und den Durchbruch der Frauen werden – in großen Unternehmen wie im Mittelstand
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von Wiebke Ankersen - Geschäftsführerin der AllBright Stiftung
Wie aus der kindlichen Bäckerin eine Managerin eines Keksunternehmens wird: Es fehlen die weiblichen Vorbilder in den Führungspositionen der Wirtschaft. Aber ausgeglichene Führungsteams liegen im Zukunftsinteresse der Unternehmen - am Ende sollen Männer, Frauen und Unternehmen profitieren.
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von Vera Gäde-Butzlaff - Vorstandsvorsitzende, GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft
Wichtig für die Gleichstellung sind neben der Frauenquote die richtigen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - für Frauen und für Männer. Nur so kann Chancengleichheit und Ausgeglichenheit in den Führungspositionen geschaffen werden.
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von Sirkka Jendis - Geschäftsführerin
Deutscher Evangelischer Kirchentag
Der Papa arbeitet in Vollzeit, die Mama in Teilzeit - das ist Standard in den meisten deutschen Familien. Doch das partnerschaftliche Familienmodell, in dem Arbeit, Kinder und Haushalt gleichberechtigt geteilt werden, ist das Modell der Zukunft.
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von Manuela Schwesig - Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
SPD
Manuela Schwesig wünscht sich für die Zukunft weniger Nachteile für Frauen im Berufsleben. Sie ist optimistisch, dass sich traditionelle Geschlechterstereotype in zehn Jahren verändert haben. Es gilt die nötigen Rahmenbedingungen für eine neue, partnerschaftlichere Arbeitswelt zu schaffen.
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