Sollten wir uns noch "Frohe Weihnachten" wünschen? : Neutralisierung von Religion ist das Gegenteil von Toleranz

Weihnachten ist mehr, als nur ein paar freie Tage zu haben. Es ist Bestandteil unserer christlichen Kultur, unserer abendländischen Identität. Insofern kann „Happy Holidays“ als Ersatz für unser christliches Weihnachtsfest keine beispielhafte Entwicklung für Deutschland sein. Können wir es denn nicht wenigstens zur Weihnachtszeit einmal sein lassen, Sprache und traditionelle Feste zu politisieren? Weihnachten, das ist vor allem ein Fest des Glaubens, keines der Politik. Und schon gar keines der sogenannten „Political Correctness“. Weihnachten ist ein Fest des christlichen Glaubens, keines der Politik oder der sogenannten „Political Correctness“
Denn seien wir doch einmal ehrlich: Ist es wirklich so, dass auf der Welt das große Verlangen danach herrscht, dass sich die Menschen nicht mehr „Frohe Weihnachten“ wünschen? Ist es wirklich so, dass es den Deutschen unter den Nägeln brennt, sich „Fröhliche Ferien“ mit auf den Weg zu geben?
Oder handelt es sich hierbei nicht vielmehr um eine Minderheit politischer und ersatzreligiöser Eiferer, denen es vor allem darum geht, verbohrte ideologische Zeichen und Botschaften zu setzen? Etwas mehr Unaufgeregtheit und Gelassenheit ist angebracht, wenn jene Eiferer alle Jahre wieder ihren griesgrämigen Kreuzzug gegen die fröhlichen Weihnachten unternehmen wollen, indem sie mit angespannt-verbalen Verrenkungen neue Begrifflichkeiten hervorheben, die in Wirklichkeit ein ganz alter Hut sind. Es geht einer Minderheit darum, verbohrte ideologische Zeichen gegen das christliche Weihnachtsfest zu setzen
Denn in den USA existiert das „Happy Holidays“ schon seit mehr als 100 Jahren. „Merry Christmas“ konnte es dennoch nicht verdrängen und hatte das auch nie vor. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein Schmelztiegel der Kulturen. Mit Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Vorfahren von verschiedenster nationaler Herkunft. Und mit unterschiedlichsten Religionen. Nicht jeder von ihnen ist Christ. Und nicht jedem mag das Weihnachtsfest den Sinn und den seelischen Halt geben, den es einem gläubigen Christen gibt. Wer mit Weihnachten nichts anzufangen weiß, für den sind die Festtage eben einfach Ferien. Nicht mehr und nicht weniger. Leben und leben lassen. Das christliche Weihnachtsfest muss man deswegen jedenfalls nicht umbenennen. Wer benennt auch schon seinen eigenen Glauben und seine eigene Kultur um?
Würden die Chinesen ihr Neujahrsfest umbenennen, nur weil es Menschen in ihrem Land gibt, die daran eventuell kein Interesse haben? Niemals. Würde man in Thailand das Wasserfest künftig anders bezeichnen wollen? Nie im Leben. Würden Muslime ihre Pilgerfahrt nach Mekka als fröhlichen Ausflug in die Ferien deklarieren? Ausgeschlossen. Ebenso wenig würde es den Hindus einfallen, Mahashivaratri umzubenennen oder den Juden, eine andere Bezeichnung für Jom Kippur zu suchen. Und das ist auch gut so.
Denn gerade diese religiöse Vielfalt ist es, der Respekt vor der jeweils anderen Kultur und dem Glauben, der Toleranz unter den Menschen fördert. Neutralisierung von Religion hingegen ist das Gegenteil von Toleranz. Neutralisierung von Religion ist das Gegenteil von Toleranz
Und wird doch gerade von jenen hingebungsvoll gepriesen, die sich für Wächter der Toleranz halten. Jene Wächter, die selbst oftmals gar nicht mehr realisieren, das sie es sind, die in ihrem Politisierungseifer bei der Umbenennung des Weihnachtsfestes blind gegenüber der eigenen Intoleranz geworden sind. Einer Intoleranz gegenüber gläubigen Christen, denen sie in ihrem sektenhaft-ersatzreligiösen Umbenennungseifer das Weihnachtsfest und damit ihre kulturelle Identität nehmen wollen. Das ist nicht leben lassen. Das ist, jemandem etwas Vertrautes nehmen. Die Forderung nach der Umbenennung des Weihnachtsfestes ist intolerant gegenüber gläubigen Christen
Abgesehen davon entstammen die „Happy Holidays“ in den USA einer ganz anderen Mentalität, die es bei uns in Deutschland so gar nicht gibt. Denn während bei uns Weihnachtsmänner, Lichterketten und Tannenbäume erst im Dezember Konjunktur haben, beginnt in den Vereinigten Staaten schon im Oktober das große Schmücken. Die Zeit der Feiertage, die „Holiday Season“, die übrigens auch als „Christmas Season“ bezeichnet wird, fängt nämlich jenseits des Atlantiks bereits mit dem amerikanischen Erntedankfest, dem „Thanksgiving“ Ende November an, während der Heiligabend dort längst nicht den Stellenwert besitzt, den er in Deutschland hat. Diese „Happy Holidays“ reichen bis in den Januar hinein und bilden damit eine Periode, die ebenfalls als eine christliche und westlich-abendländische Tradition angesehen werden kann.
Genau genommen ist somit der Vergleich von den amerikanischen „Happy Holidays“ mit unserem christlichen Weihnachtsfest ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Mehr noch: Es wird ein Gegensatz aufgebaut, der so gar nicht existiert, weil die Happy Season ja nichts anderes als die Christmas Season mit all ihren Bräuchen und Traditionen darstellt. Und es wird der Eindruck erweckt, das christliche Weihnachtsfest befinde sich auf dem Rückzug und werde zunehmend durch den Begriff der „Happy Holidays“ abgelöst. Tatsächlich ist das Weihnachtsfest global gesehen heute populärer denn je, da es auch von immer mehr Nichtchristen auf allen Kontinenten gefeiert wird. Und Deutschland soll ernsthaft darüber diskutieren, den Namen dieses Exportschlagers zu ändern? Das wäre absurd. Das Weihnachtsfest ist global gesehen populärer denn je, auch bei Nichtchristen