GesellschaftMuss das Staatskirchenrecht überdacht werden?
Moderator der DebatteMax ThollRedakteur
Expertise:
Max Tholl ist Redakteur im Ressort Meinung/Causa.
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Stand der Debatte
Die religiöse Zusammensetzung des Landes verändert sich immer weiter und damit kommt die Frage auf, inwiefern das Staatskirchenrecht noch aktuell und repräsentativ ist? Sollen alle Glaubensgemeinschaften die selben Vorteile genießen? Oder gehört das Staatskirchenrecht komplett aufgelöst?
von Katja Dörner - Politikerin,
Bündnis 90/Die Grünen
Unsere Gesellschaft wird immer vielschichtiger und das Verhältnis zwischen Kirche und Staat muss das widerspiegeln. Wenn Glaubensgemeinschaften weiterhin Vorteile genießen, muss jede Glaubensausrichtung hiervon profitieren - auch Nichtgläubige.
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von Wolfgang Huber - Altbischof
Evangelische Kirche Deutschland
Um mit der wachsenden Zahl von Muslimen umzugehen, brauchen wir keine neuen Regeln. Die vorhandenen müssen beherzigt werden. Allerdings verpflichtet die verschärfte Pluralität zur Wachsamkeit an den Rändern.
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Es geht um viel Geld, es geht um kirchlichen Einfluss, um gesellschaftliche Macht und darum, wieweit wir Kirche und Staat zu trennen bereit sind. Der Verfassungsauftrag von 1919 zur Ablösung der Staatskirchenleistungen sollte endlich erfüllt werden.
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Der offene interreligiöse Dialog ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Integrationspolitik. Das Staatskirchenrecht gewährt dabei allen Religionsgemeinschaften die Möglichkeit, ihren Glauben unbeschadet in die Öffentlichkeit zu tragen.
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von Hans-Michael Heinig - Rechtswissenschaftler
Georg-August-Universität Göttingen
Wer in der Religionspolitik etwas bewegen will, sollte sich mit den konkreten Fragen des Alltags beschäftigen und nicht an der ermüdenden Diskussion über Laizismus und offener Trennung von Religion und Staat festhalten.
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In zehn, 20 Jahren wird - durch die Zuwanderung vieler Muslime - die religionspolitische Lage in Deutschland ganz anders aussehen als heute. Das Staatskirchenrecht mit all seinen Vorzügen ist unter Veränderungsdruck. Es umzustoßen wäre aber der falsche Weg.
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