GesellschaftBraucht Deutschland ein Einheitsdenkmal?
Moderatorin der DebatteAriane BemmerRedakteurin
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Ariane Bemmer ist Redakteurin des Tagesspiegels.
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Stand der Debatte
Die Wiedervereinigung Deutschlands soll ein Denkmal bekommen. Das beschloss 2007 der Bundestag. Zwei Wettbewerbe später wählte man 2011 einen Sieger aus: eine begehbare Schale, auch genannt Einheitswippe. Entworfen vom Büro Milla & Partner und der Choreographin Sasha Waltz. Der für 2013 geplante Baubeginn verzögerte sich immer wieder, bis im April 2016 der Haushaltsausschuss des Bundestages entschied, das Denkmal in dieser Form nicht zu bauen.
Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., findet das "beschämend".
von Klaus Lederer - Berlins Senator für Kultur und Europa
Das geplante Einheitsdenkmal ist ästhetisch und symbolisch fragwürdig und steht an einem denkbar ungeeigneten Ort. Deswegen brauchen wir einen Neustart der Diskussion.
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Das Einheitsdenkmal nach den bisherigen Plänen nicht zu verwirklichen, war die einzig richtige Entscheidung. Die Diskussion darum sollte aber nicht abbrechen, denn sie stärkt das gemeinsame Erinnern und festigt die Demokratie.
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von Arnold Bartetzky - Kunsthistoriker und Architekturkritiker
Universität Leipzig
Deutschland wird erstmal kein neues Denkmal bekommen. Kein Problem, denn wir haben schon mindestens zwei Denkmäler für die Friedliche Revolution – und die sind kaum zu übertreffen.
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Bei den Finanzen des Denkmalprojekts lag einiges im Argen. Deshalb wurde es gestoppt. Die Politik muss nun entscheiden, ob es ein für alle Mal gescheitert ist - oder ob es den nötigen Enthusiasmus für einen Neuanfang gibt. Dann aber richtig.
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von Monika Grütters -
Staatsministerin für Kultur und Medien
In Berlin ist das das Brandenburger Tor unersetzbares Symbol der Einheit. Sinnvoller ist es mit dem Einheitsdenkmal in Leipzig an den Beginn der friedlichen Revolution zu erinnern, meint Kulturstaatsministerin Monika Grütters .
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von Günter Nooke - Politiker
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Wenn wir das Einheitsdenkmal aufgeben, laufen wir Gefahr, "dass sich die AFD dieses Themas annimmt, um als Sachwalter nationaler Interessen zu profilieren", warnt Initiator Günter Nooke.
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Das Einheitsdenkmal ist zu wichtig, um zuzulassen, dass Haushaltspolitiker es mit zweifelhaften Begründungen im Handstreich kippen. Die Auseinandersetzung um das Denkmal muss ernsthaft geführt werden. Alles andere ist beschämend.
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